Das „Fame“ Probenwochenende 

Der große See vor dem Gebäude in Bad Malente glitzert in der Sonne, die Bäume rauschen im Zuge einer Brise und die Luft ist gefüllt mit Ruhe. Dies ändert sich jedoch, wenn man sich dem Gebäude nähert. Aus den Fenstern der Jugendherberge ertönt Musik, Gelächter und Gesang. Bei traumhaftem Wetter übt eine Gruppe Improvisationsspiele auf der Wiese vor dem Hauptgebäude, Musik dröhnt aus den Musik-Boxen und in der Ferne verspielt sich jemand unauffällig an seiner Bassgitarre. Durch das Glas erkennbar schwingen Tänzer:innen bunte Tücher passend zum Rhythmus. Im Raum nebenan erklingt die Gesangsstimme einer jungen Frau. Überall wird der menschliche Körper als Mittel der künstlerischen Darstellung angewandt. Es ist eine Vorbereitung auf die große Bühne.

Viele Mitglieder, eine große Liebe.

Auf dem Gelände der Jugendherberge tummeln sich um die 40 Menschen diversen Alters und beschäftigen sich mit einem Hobby, welches ihrer aller Freizeit füllt. Sie alle teilen eine Faszination für Broadway Musicals. Für einige ist es ein neues Hobby, für andere eine langlebige Leidenschaft. Tanz, Gesang und Schauspiel stellt den Mittelpunkt der Organisation dieser klassenfahrtartigen Reise dar – ein Kurzurlaub mit harter Arbeit.

„Fame“ wächst immer weiter.

Die Proben für das Musical „Fame“ unter der Regie von Jan T. Schunck sind in vollem Gange. Seit Beginn des Jahres feilt die Musical-Company in Pinneberg an ihrer neusten Produktion, die sie im Herbst 2023 zehn Tage lang aufführen wird. Erste Arbeitsschritte wurden schon Mitte 2022 getan, bis das Stück im Februar endlich began, Form anzunehmen.

Der erste Akt ist fertig inszeniert und soll nun auf dem diesjährigen Probenwochenende erstmals mit einer Live-Band durchgespielt werden. Szenen des zweiten Aktes sollen ebenfalls angesetzt werden. Sowohl für das Kreativteam, die Band als auch für die Darstellenden ist das Probenwochenende ein dreitägiges Intensivprogramm. Es unterstützt erheblich den Fortschritt der Produktion, soll jedoch auch dem „Socializing“ dienen.

Ohne Teamwork kein Dreamwork.

Besonders Regisseur Jan legt großen Wert auf die Zusammenarbeit innerhalb der Gewerke und empfindet das Wochenende als eine wichtige Zeit für Team, Band und Cast: „Es ist einfach eine Möglichkeit, sehr weit voranzukommen und Meilensteine zu erreichen“.

Neben der Begeisterung für das Hobby sei das gemeinsame Kennenlernen fundamental für eine funktionierende Produktion, gerade bei einem großen Stück wie „Fame„. Es brauche zahlreiche Menschen sowohl vor als auch hinter der Bühne, um aufzuleben. Nicht umsonst wirbt die Musical-Company mit „Glitzer und Glamour“.

„Fame“ und die Musical-Company: Das passt perfekt.

Das Stück thematisiert Liebe, Freundschaft und einen Traum, den nur die wenigsten erreichen. Die Geschichte, die das Musical erzählt, findet an einer Musicalhochschule „High-School of Performing Arts“ oder auch „P.A.“ in New York statt. Alle Schüler:innen verbindet der Traum von Ruhm und einer Zukunft auf der Bühne. Das Stück bietet eine musikalische Bandbreite von Funk, Hip-Hop, Rap, Balladen bis hin zu Gospel und schwungvollen Gruppennummern. Selbstverständlich beinhaltet dieses Musical den weltberühmten Song „Fame“ von Dean Pitchford und Michael Gore, dessen Name bekanntlich für den Titel des Theaterstücks verantwortlich ist. Eine sensationelle Stückwahl für das Angebot an bunten Persönlichkeiten, die die Mitglieder der Musical-Company anbieten.

Jeder Fortschritt ist besonders.  

Mit jedem Tag fühlen sich die Darstellenden auch immer sicherer in den Choreografien. Verwirrte Gesichtsausdrücke übergehen zur selbstbewussten Mimik, die den Effekt jeder Tanzart pointiert. Showdance, Ballett, Hip-Hop, Salsa und Flamenco Stile finden in diesem Musical ihren Platz. Der Cast verwandelt den Holzboden des Probenraums in eine Bühne. Lange Arme und gestreckte Füße prägen einen Teil, während schnelle Hiebe und energetische Bewegungen den anderen füllen. Ihr Blick und ihre Körperspannung versprechen die Präsenz des Publikums, welches sie zur Aufführungszeit erwartet. Breites Grinsen erfüllt die Gesichter der Anwesenden, als der erste Ton aus der Trompete erklingt. Ein Moment, der für den Fortschritt der Produktion ausschlaggebend ist.

„Das ist wirklich etwas ganz Besonderes“, findet Jan, „da sind auch einige Tränen bei mir geflossen.“ Schon jetzt verbreitet sich eine Aufregung angesichts der zeitlichen Nähe zur Premiere im Oktober. Die Intensität der Probentage ist an dem Verhalten der Darstellenden kaum spürbar, da die Freude so eindeutig überwiegt.

Mit Herz und Seele. 

Was den Menschen an diesem Wochenende in der Jugendherberge nun vollends bewusst wird, ist die Menge an Arbeit, die im Laufe der letzten Monate in die Produktion gesteckt wurde. Jede einzelne Person trägt maßgeblich zu dem magischen Gefühl bei, welches sie bei den Aufführungen im Publikum erwecken wird. Dass dieses Gefühl nicht anders als das ist, welches die Schüler:innen im Stück empfinden, macht das Musical „Fame“ zu einer Herzensangelegenheit aller Beteiligten.