Jason Robert Brown gehört zu den bedeutendsten Erschaffern musikalischer Welten der heutigen Zeit.
Foto: Wes Washington
Jason Robert Brown wusste schon früh, dass sein Talent und seine Liebe der Musik gelten. So fokussierte er in sich seiner Heimat New York bereits zu Schulzeiten auf seine Karriere und besuchte die „Eastman School of Music“. Rückblickend scherzt er bis heute, dass, wenn er die Musicals „Sunday in the Park with George“ („Sonntag im Park mit George“) und „Sweeny Todd“ nie gesehen hätte, er wohl einer Rockband beigetreten wäre. Diese beiden Stücke hätten ihn in seinem Stil bis heute auch zu großen Teilen beeinflusst.
Während er sicherlich auch als Rocker großen Erfolg gehabt hätte, sind wir sehr froh, dass es ihn letzten Endes doch in die Musicalbranche verschlagen hat. So sieht es auch die „New York Times“, die Brown als „ein führendes Mitglied einer neuen Generation von Komponisten, die große Hoffnungen für das amerikanische Musical verkörpern“ bezeichnet.
Mit seiner ersten Produktion „Songs for a New World“ („Lieder für eine neue Welt“) begann er nach einigen Anstellungen als Dirigent und Pianist in New York seine Karriere. Dieser Songzyklus, wie diese Art des Theaters genannt wird, ist dabei kein klassisches Musical an sich, sondern vereint die 16 Lieder in einer gemeinsamen Thematik: Einem emotionalen Wendepunkt im Leben.
Auf diesen frühen Erfolg knüpfte die Mitarbeit an dem Musical „Parade“ an, welches von einigen Auf und Abs begleitet wurde, bis es schlussendlich auf der Bühne stand. Schon hier ließ sich Browns unverwechselbarer musikalischer Stil erkennen, welcher sich bis heute durch alle seine Werke zieht.
Browns Vorliebe für außergewöhnliche Inszenierungen setzte sich auch bei „Den letzten fünf Jahren“ fort, welches Sie, liebe Zuschauende, heute Abend sehen werden. Es ist das wohl populärste Stück Browns und wurde 2015 mit Anna Kendrick und Jeremy Jorden verfilmt. In dem Stück verarbeitet er seine eigene erste Ehe und erzählt autobiografisch von dessen Scheitern. Dabei bleibt er so nah an der Wirklichkeit, dass ihn seine Ex-Partnerin Theresa O’Neill deswegen sogar verklagte. Der Streit eskalierte und es folgte eine Gegenklage Browns bezüglich Beeinträchtigung seines kreativen Prozesses.
Die Einigung der beiden sah schlussendlich vor, dass Cathy, die auf O’Neill beruht, nicht mehr als irish-katholisch dargestellt wird und darüber hinaus Songänderungen vorgenommen werden mussten. So wurde zum Beispiel das zweite Lied zu dem jetzigen „Shiksa Goddess“ („Meine Göttin“) während es eigentlich „I Could be in Love with someone like you“ („Ich könnte mich in jemanden wie dich verlieben“) heißen sollte. Doch obwohl Browns Ex-Partnerin so viele Parallelen wie möglich zwischen sich selbst und der Protagonistin entfernen wollte, schaffte es Brown dennoch, die wahre Geschichte zu großen Teilen zu erhalten.
Weitere Stücke wie das Jugendmusical „13“, ein Soloalbum „Wearing Someone Else’s Clothes“ („Die Kleider der Anderen zu tragen“ und das Musical „Bridges of Madison Country“ („Die Brücken am Fluss“), bei welchem es sich um eine Adaption des gleichnamigen Films mit Marsha Norman handelt, folgten. Seine neustes Werk entstand in Zusammenarbeit mit der bekannten Sängerin Ariana Grande während der Corona Pandemie und soll dem letzten „Sub-Culture“-Konzert in der Nacht vor dem Lockdown gedenken.